Online-Werbung ist ein wichtiger Teil der Aufmerksamkeits-Ökonomie. Und weil Aufmerksamkeit heute angeblich alles ist, scheuen Werbetreibende bzw. -agenturen vor nichts zurück, um die Blicke von Verbrauchern auf ihr Werbeangebot zu lenken.
Aber gekonnt zu provozieren, wird zusehends schwieriger. Einerseits hat man schon so ziemlich alles gesehen. Andererseits sind billige Schock-Effekte allein noch lange nicht dazu angetan, ein positives Markenimage zu erzeugen. Vielmehr werden sie oft unterschwellig von der Zielgruppe als genau das erkannt, was sie sind: Eine Strategie des Vermarkters, mit einem Mangel an Inspiration fertig zu werden. Immer getreu dem Motto: Besser ein billiger Knalleffekt als gar keiner.
Kein Irrtum führt zu schlechteren Werbeangeboten. Fällt einem ein toller Witz oder ein Slogan mit hintergründiger Ironie ein – gerne. Ansonsten reicht eine wertig gestaltete Grafik und/oder ein informativer Text, der die wichtigen Produkteigenschaften auf den Punkt bringt, wirklich aus. Und funktioniert besser als dieselbe Anzeige mit einem Flachwitz, der wirkungslos verpufft. Tun wir also der Allgemeinheit einen Gefallen und halten wir uns mehr an hochwertige Gestaltung, statt an platten Klamauk. Denn selbst wenn es um Aufmerksamkeit geht, gibt es immer noch Qualitätsunterschiede.