„Ich denke nicht daran, […] zu dementieren, was mir einer in den Mund gelegt hat. Dementis sind ungefähr so wirksam wie Benzin beim Feuerlöschen.“ – Harald Juhnke
Gerade im Kontext der Online-Kommunikation wird schnell vergessen, dass man zwar alles Mögliche kommentieren kann, aber längst nicht muss und schon gar nicht sollte. Was passieren kann, wenn man etwa (Un-)Wahrheiten über sich selbst thematisiert –, ist unter dem Schlagwort ‚Streisand-Effekt‘ bekannt geworden.
2003 verklagte die Schauspielerin Barbra Streisand ein Fotoprojekt zur Küstenschädigung in Kalifornien. Kurz vorher war von den Aktivisten ein Foto ihrer Residenz am Malibu-Beach im Internet publiziert worden. Streisand verlangte daraufhin 50 Mio. $ Schadenersatz. Das führte zu einer Niederlage vor Gericht und dazu, dass sie ihrem Gegner die Prozesskosten erstatten musste. Es löste ferner genau das aus, was Streisand hatte verhindern wollen: Das vorher kaum bekannte Bild wurde bald hunderttausendfach angeschaut, heruntergeladen und weiterverbreitet.
Manchmal kann man die anstrengende Schnelllebigkeit im Netz eben auch ausnutzen, indem man einfach stillhält. Weil im Internet so viel so schnell passiert, wächst schließlich auch das Gras über einer Sache schneller. Alles was danach noch kommt, ist meistens nur ein Strohfeuer.