„Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen Sie sich in zehn Jahren zurücksehnen werden.“ – Peter Ustinov
Wenn früher alles besser war, kann die Zukunft ja nur immer miserabler werden. Von dieser Grundeinstellung vieler Zeitgenossen lebt jede Retro-Welle – deren erste in Europe spätestens zur Zeit der Renaissance eingesetzt hat.
Kann man alles für Unsinn halten – aber warum soll man dem Bedürfnis der Kundschaft, nostalgische Anwandlungen zu befriedigen, nicht nachkommen? Schließlich ist alles in der einen oder anderen Form schon mal dagewesen; und damit ist doch irgendwie sowieso alles Retro, oder?
Unter den demografischen Faktoren, die sich bei der Definition von Zielgruppen als am wichtigsten erwiesen haben, steht das Alter jedenfalls ganz oben. Kennt man das Alter, weiß man nicht nur, wie viele Lenze die infragestehenden Verbraucher aktuell zählen, sondern auch, welche Trends sie zum Beispiel als Teenager mitgemacht haben. Und die erneute Sehnsucht danach kommt früher oder später ganz bestimmt über die meisten der Betreffenden und Betroffenen.
Wer sich jetzt an sich selbst erinnert fühlt, sei getröstet. Denn auch, wenn man manchmal ungern daran gemahnt wird, dass manche schön(st)e Zeit längst verflossen ist, kann man die unsterbliche Sehnsucht danach bei Angehörigen der eigenen Generation immer noch vertrieblich ausnutzen. Zumindest dann, wenn man selbst werbetreibend ist.